Musik
Top 30 Alben aus 2023
Am Ende des Jahres und Beginn des neuen Jahres ist es immer ein wenig knapp mit spannenden neuen Albumreleases. Deswegen haben wir für euch 30 Alben aus 2023, die sich sehr lohnen zu hören.
30. Lil Yachty – Let‘s Start Here
Foto: Lil Yachty/Quality Control Music, Motown
Als jemand, der die Karriere vom Rapper/Singer Lil Yachty seit seinem 2016 erschienenen Mixtape Lil Boat verfolgt hat, ist sein neues Album Let‘s Start Here eine Überraschung, die aber auch in Teilen absehbar war. Eigentlich ist Yachty ein Rapper, der vor allem Trap Musik macht, aber auch immer mal Songs wie Minnesota herausgebracht hatte, wo er sich traut zu singen. Auf Let’s Start Here geht er nun aber aufs Ganze und singt auf nahezu jeden Song. Dass diese transition von Rap zu Gesang ein voller Erfolg sein kann, hat Tyler The Creator bereits auf Igor gezeigt. Auch wenn Lets Start Here nicht die Qualität von Igor erreichen kann, ist es eine spannende Herangehensweise an Neo Psychedlic Rock/Pop von Yachty. Vor allem auf The Black Seminole hatte ich das Gefühl, ein Pink Floyd Album angemacht zu haben. Wir können gespannt sein, wie der weitere musikalische Weg von Yachty sein wird.
Beste Songs: The Black Seminole, I Officially lost Vision
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29. Mick Jenkins – The Patience
Foto: Mick Jenkins/ RBC, BMG
Mick Jenkins dropped seit über 10 Jahren konsequent gute consious Jazz-Rap-Alben. Leider hat er es nie geschafft, die Qualität seines 2014 erschienenen Mixtapes The Waters zu übertrumpfen. Auf seinem neuen Album klingt er trotz 10 Jahren im Game hungrig und geht von dem ersten Song an auf Konfrontationskurs. Trotz des immer guten Outputs konnte Mick nie Mainstream-Erfolg erlangen, was ihn teilweise in diesem Album frustriert erscheinen lässt. Größtenteils gelingt es ihm aber, diese Wut zu kanalisieren und in cleveren Bars zu verarbeiten.
Beste Songs: Smoke Break (feat J.I.D), Sitting Ducks (Feat Benny The Butcher)
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28. Sofia Kourtesis – Madres
Foto: Sofia Kourtesis/ Ninja Tune
In dem Bereich der elektronischen Musik möchte ich euch das neue Album Madres von der peruanischen DJane Sofia Kourtesis empfehlen. In 10 Songs bewegt sie sich größtenteils in den verträumten Gefilden des Ambient und Deep House wieder, was sich durch sanfte Beats mit regulierter Repetition und behutsamen Soundergänzungen auszeichnet. Mit Music Makes you feel better lässt sich alles um einen herum vergessen, während ihr spanischer Gesang auf Si Te Portas Bonito zum Tanzen anregt.
Beste Songs: Music Makes you feel better , Si Te Portas Bonito
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27. Underscores – Wallsocket
Foto: Underscores/Mom+Pop, Corporate Rockmusic
Underscores wird oftmals als zugängliche Variation von 100 Gecs bezeichnet. Die Parallelen von Glitch, Hyperpop sind auf jeden Fall gegeben, obwohl es auf Wallsocket auch viele Indierock-Elemente gibt. Sowohl das Songwriting als auch die Instrumental sind kreativ, unberechenbar und überzeugen über den großteil der Laufzeit. Die immer mal wieder eingestreuten Meme-Sounds können ein wenig irritierend sein, werden aber zum Glück nicht überbeansprucht.
Beste Songs: Uncanny Long Arms, Cops and Robbers
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26. Key Glock – Glockoma 2
Foto: Key Glock/ Paper Route Empire
Der Southern Hip-Hop Trap Stil aus Memphis, den Key Glock auf Glockoma 2 zum Besten gibt, kann ein wenig repetitiv sein, was Key jedoch durch Charisma und vor allem konstant gute Produktion wettmacht. Key schafft es, ohne Feature auf fast allen Songs zu überzeugen.
Beste Songs: 2 For One, Randy Orton
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25. Slauson Malone 1 – EXCELSIOR
Foto: Slauson Malone/ Warp
Multiinstrumentalist, Rapper, Singer-Songwriter Slauson Malone hat mit EXCELSIOR ein kryptisches, schwer zu fassen und Genre-wandelndes Album geschaffen. Die Pausen, die er in Songs macht, wirken oftmals ungewohnt, haben mich aber nie aus diesen herausgezogen. Wer Lust hat auf eine unberechenbare Reise durch Ambient Pop, Glitch, Rap, gepaart mit Neo Soul, wird mit EXCELSIOR viel Spaß haben.
Beste Songs: New Joy, Voyager
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24. hemlocke springs -going…going…GONE!
Foto: hemlocke springs/ Good Luck Have Fun
Mit going…going…GONE! von Hemlocke Springs haben wir ein gutes Laune-Album von einer der spannendsten Newcomer:innen des Jahres für euch. Das ganze Album ist gespickt mit verspielten New Wave-Pop-Songs wie eknee1 und girlfriend, die sehr viel Charakter haben.
Beste Songs: girlfriend, eknee1
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23. RapK – Champions
Foto: RapK/ Columbia
Tariq und Viktor haben ohne major Label Deal seit 2017 konstant die deutsche Hip-Hop-Untergrund-Szene bereichert. Mit ihrem 2022 erschienenen Album Odyssee und einem Auftritt bei der Video-Plattform Colours erreichten sie eine größere Bekanntheit. Die beiden ergänzen sich sehr gut in ihren Songs, sowohl Tariq als auch Viktor können Ohrwurm hooks performen und starke Rap-Parts schreiben. Auf Champions haben die beiden endgültig ihren Sound gefunden. Das Album hat ein kohärentes Soundbild, bietet aber auch immer Überraschungen.
Beste Songs: Cortez, Pharmacy
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22. boygenius – the record
Foto: Boygenius/ interscope
The Record ist eine Ode an die Freundschaft. Auf 12 Songs beschäftigen sich Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus, mit den vielen Facetten ihrer Freundschaft. Begleitet von verträumten Indie Folk, finden sie in ihren Bindungen Stärke und schätzen die Momente wert, mit Menschen, die einen eventuell das ganze Leben begleiten.
Beste Songs: Not Strong Enough, True Blue
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21. grouptherapy – i was mature for my age, but i was still a child
Foto: grouptherapy/ self released
Eigentlich hätte grouptherapy den gleichen Hype wie das Hip hop Kollektiv Brockhampton verdient, den sie 2017 mit ihrer Saturation Trilogie hatten. Umso mehr möchte ich hier das Debütalbum von dem Pop/Rap Kollektiv grouptherapy empfehlen. Bei Songs wie smiles zeigt sich eine gelungene Mischung aus nahtlos übergehende Rap Parts, gut produzierte Beats und poppige hooks. Dazu kommen Lyrics, die passend zum Bandnamen persönliche Reflexionen der Mitglieder sind. Dieser Stil geht aber nicht über das ganze Album, bereits der nächste Song Lightspeed geht komplett nach vorne in einen Mix aus Post Punk, gepaart mit House Elementen.
Beste Songs: American Psycho, still alive
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20. Ana Frango Elétrico – Me Chama de Gato Que Eu Sou Sua
Foto: Ana Frango Elètrico/Risco, Mr Bongo, Think! Records
Me Chama de Gato Que Eu Sou Sua ist ein Album, das mir immer ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Es ist wunderbar funky, erzeugt eine Leichtigkeit und lässt einen für sehr kurzweilige 31 Minuten alle Probleme und Stress vergessen.
Beste Songs: Electric Fish, Insita EM MIM
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19. King Gizzard & The Lizard Wizard – PetroDragonic Apocalypse; or, Dawn of Eternal Night: An Annihilation of Planet Earth and the Beginning of Merciless Damnation
Foto: King Gizzard & The Lizzard Wizzard/KGWL
2023 war ein für King Gizzard Verhältnisse ruhigeres Jahr, sie haben „nur“ zwei Alben herausgebracht. 2022 waren es noch fünf, dafür hat dieses Album einen so langen Titel, dass es für vier Alben gereicht hätte. Die zwei Alben, die veröffentlicht wurden, könnten nicht verschiedener sein. The Silver Cord ist ein wilder Mix aus Neo Psychedelic und Techno, während Petro Draconic Apocalypse Thrash Metal zum Besten gibt. Auch wenn The Silver Cord ein spannendes, unberechenbares Album ist, hat mir Petro Draconic Apocalypse’s Auseinandersetzung mit der Zerstörung der Natur auf der Erde besser gefallen. Die Wahl von Thrash Metal als Genre passt für dieses Konzept einfach viel zu gut und funktioniert auf ganzer Linie.
Beste Songs: Motor Spirit, Dragon
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18. ANOHNI and the Johnsons – My Back Was A Bridge For You To Cross
Foto: ANOHNI and the Johnsons/ Secretly Canadian, Rough Trade
My Back Was A Bridge For You To Cross ist eine kraftvolle Rückkehr nach 6 Jahren vom Singer-Songwriter:in ANOHNI. Sie tut sich mit den Johnsons zusammen und schafft ein gefühlvolles Soulalbum, das auch in den 70ern unter Motown Records hätte erscheinen können.
Beste Songs: It must Change, Rest
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17. billy woods & Kenny Segal – Maps
Foto: billy woods & Kenny Segel/ Backwoodz Studioz
Abstract Hip-Hop ist mit seinem Sprechgesang und komplexen Storytelling nicht gerade das zugänglichste Genre. Billy Woods ist ein Meister dieses Feldes und findet immer spannende Geschichten zu erzählen. 2019 hatte er bereits mit Producer Kenny Segal auf Hiding Places zusammengearbeitet, was ebenfalls ein gutes, aber sehr verkopftes Album ist. Bei Maps war ich überrascht, mit wie viel Passion Woods rapped, obwohl Kenny Segal vor allem langsamere Jazz Beats nutzt. Woods gelingt es, das Hauptthema des Albums Isolation in sehr nachvollziehbaren Erlebnissen darzustellen. Er ist ständig unterwegs unter Menschen sein es Züge, Flugzeuge oder Ubers und fühlt sich trotzdem isoliert.
Beste Songs: Babylon By Bus, Face Time
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16. PinkPantheress – Heaven Knows
Foto: PinkPantheress/ Warner Music UK
PinkPantheress erlangte in den letzten 2 Jahren eine Reputation für kurze eingängige Singles wie Pain und Break it off, die sich durch einen drum&bass style auszeichneten. Auf Heaven Knows bleibt sie bei den kurzen Liedern und Drum&Bass Einflüssen, geht aber viel mehr in die R&B-Schiene. Sie schafft mit Heaven Knows den schweren Spagat zwischen kurzweiligen Songs, die aber nicht dahin plätschern, sondern überzeugen durch kreative Produktion, verträumte Lyrics und eingängige Hooks.
Beste Songs: Capable of Love, the aisle
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15. Jungle – Volcano
Foto: Jungle/AWAL, Caiola Records
Die beste Entscheidung, die Jungle gemacht hat, war es, 2021 in ihrem Album Loving in Stereo mehr mit Lydia Kitto zu arbeiten. Sie ergänzt die Band mit ihrer souligen Stimme und tollem Vibrato und gibt jedem Song mehr Charakter. Besonders auffällig ist dies auf Volcano, wo sie auf Songs wie Us against the world, you aint no celebrety und Back on 74 heraussticht. Volcano ist von vorne bis hinten eine gute Zeit und ein gelungener Genre-Mix aus Disco, Soul und Funk.
Beste Songs: Back ond 74, You aint no Celebrity
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14. Lana Del Rey – Did you know that there‘s a tunnel under Ocean Blvd
Foto: Lana Del Rey/Interscope, Polydor
Auf Lanas 9 Studioalbum lernen wir nicht nur, dass es einen Tunnel unter dem Ocean Boulevard gibt, sondern vor allem viel über die Künstlerin selbst. Dabei geht es vor allem um ihre faszinierende Beziehung zu Amerika und im engeren Sinne um eine Auseinandersetzung mit der medialen Kritik, die sie als unauthentisch und regressiv bezeichnet. Besonders in A&W gelingt ihr beides hervorragend. Der Song beginnt als traditioneller Pop Song und kulminiert in einem Neo-psychedelischen Gefilde.
Beste Songs: A&W, Let The Light In
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13. King Krule – Space Heavy
Foto: King Krule/ XL, Matador
Space Heavy ist ein sehr passender Titel für das neue King Krule Album. Archy hat es auf seinem neuen Album geschafft, eine dunkle, aber auch verträumte Atmosphäre zu schaffen. Es ist leicht, sich von dem Album treiben zu lassen und zu versinken. Musikalisch ist es behutsam und schwer, aber nicht träge. Das liegt vor allem daran, dass Archy seine beste lyrische Leistung seit langem präsentiert.
Beste Songs: Seaforth, Filmsier
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12. Yves Tumor – Praise A Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (Or Simply, Hot Between Worlds)
Foto: Yves Tumor/ Warp
Wenn King Kizzard nicht gewesen wäre, hätte Yves Tumor bestimmt den Preis für den längsten Albumtitel gewonnen. Sein neues Album ist gespickt mit nihilistischen Lyrics, die von einem düsteren instrumentalen Klangteppich ergänzt werden. Durch diesen manövriert Yves mit Rock Star appeal und Post Punk Ästhetiken.
Beste Songs: Heaven surround us like a hood, Ebony Eye
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11. KNOWER – KNOWER FOREVER
Foto: Knower/ Self Released
2018 habe ich mich in Louis Coles Musik verliebt und bin weiterhin großer Fan von Time und Quality over Opinion. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich nie seine musikalischen Eskapaden mit Genevieve Artadi unter dem Namen Knower verfolgt hatte. Glücklicherweise hat mir hier Kollege Julius Schmitt ihr neuestes Album Knower Forever empfohlen, was mich absolut begeistert hat. Louis Coles Jazz Funk Style kommt in dem Instrumental fantastisch zum Glänzen und wird dabei mit Genevieves hoher, aber nicht schriller Stimme perfekt ergänzt. Die beiden scheinen sich auch lyrisch eine Gehirnzelle zu teilen. Ich habe immer die komischen Lyrics von louis geliebt, der auf Knower gesanglich in den Hintergrund tritt. Genevieve behandelt aber ähnlich faszinierende Fragen in Songs wie Do hot girls like Chords?, was eine wunderbar charmante musikalische Idee ist, das Gefühl zu verdeutlichen, wie man empfindet, wenn jemand unfassbar langweilige Sachen von sich gibt und dabei abdriftet.
Beste Songs: The Abyss, Do hot girls like chords
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10. Jeff Rosenstock – HELLMODE
Foto: Jeff Rosenstock/Polyvinyl
Jeff Rosenstock bleibt für mich der aktuelle King of Pop Punk, den er sich bereits 2015 mit Worry schnappte. Seitdem brachte er konstant gute Alben raus, Hellmode ist aber sein bestes seit 2015. Jeffs Energie ist durchgehend hoch und ansteckend, die peitschenden Drumms und schnellen Riffs sorgen in den ersten beiden Songs dafür, dass wir keine wirkliche Pause bekommen. Das dachte ich zumindest, bis an dritter Stelle liked you better kam, der ohne Problem der Titel-Songs für Malcolm mittendrin sein könnte und das meine ich im besten Sinne positiv.
Beste Songs: Doubt, 3 Summers
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9. Kelela- Raven
Foto: Kelela/ Warp
Mit ihrem 2017 erschienenen Album Take Me Away hat Kelela sich zu einer der spannendsten Künstler:innen im alternativen R&B-Bereich etabliert. Bis zu ihrem nächsten Album, Raven, war es allerdings ein langes Warten, was sich aber gelohnt hat. Kelela hat sich nicht völlig neu erfunden, führt aber den traditionelleren R&B-Stil von Take Me Away zu neuen Höhen auf Raven. Das gelingt ihr vor allem durch den Nutzen von elektronischen Elementen wie Breakbeats, wo aufgenommene Schlagzeugrhythmen gelooped und an den richtigen Momenten verändert, oder gestoppt werden.
Beste Songs: Raven, Contact
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8. Jessie Ware – That! Feels Good!
Foto: Jessie Ware/EMI, Universal Music
Jessie Ware hat mit ihrem 2020 veröffentlichten Album Whats Your Pleasure eins der besten Dance-Pop-Alben der letzten 20 Jahre herausgebracht. That! Feels Good! Stellt sich der schwierigen Aufgabe, einem Meisterwerk zu folgen, und besteht mit Bravour. Jessie Ware gelingt es erneut, Elemente aus Disco, Funk und Boogie zu nehmen und sie mit ihrem eigenen Twist in die Moderne zu führen. That! Feels Good! Ist classy, Sexy , macht unfassbar viel Spaß und ist perfekt dafür geeignet, eine Nacht durchzutanzen.
Beste Songs: That! Feels Good!, Pearls.
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7. Paramore – This Is Why
Foto: Paramore/Atlantic
Die Art und Weise, wie selbstverständlich Paramore nach einem 6-jährigen Hiatus zurückkommt, ist bemerkenswert. Das Album kam bereits im Februar raus und hat mich wirklich lange dieses Jahr begleitet. This Is Why wahr 2022 eine großartige Single, die sehr frisch klang. Trotzdem hatte mich die Skepsis eingeholt, ob das Album nicht ein wenig dated klingen könnte. Ich lag absolut falsch, der Post Punk/Rock Sound klingt kein wenig verstaubt und macht auf der ganzen Laufzeit Spaß.
Beste Songs: Running out of Time, This is why
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6. McKinley Dixon – Beloved! Paradise! Jazz!?
Foto: McKinley Dixon/ City Slang
Beloved! Paradise! Jazz!? war eine meiner größten Überraschungen. Ich habe vorher noch nie von McKinley Dixon gehört und war dementsprechend überrascht, wie packend die 10 Songs in diesem monumentalen Jazz-Rap-Album sind. Dixon schafft es durch vielfältige Klangwelten, ein komplexes Bild seiner Heimatstadt Virginia zu schaffen. In Mezzanine Tripping klingt der Beat wie zerschellende Gläser, die mit einem im loop gespielten fuck 12 sample unterlegt werden, was Dixons Lyrics über Polizeigewalt gegen POC verdeutlichen. In dem nächsten Song Run Run Run behandelt er ebenfalls die rauen Zustände des Aufwachsens in Virginia, „Running from the guns Breaks my heart if you decide to fly away now Running from the guns, I am Running from the guns“ Diese Hook wird allerdings von einem fröhlichen upbeat Piano und einer hoffnungsvollen Stimme unterlegt. Das macht Beloved! Paradise! Jazz!? zu einer abwechslungsreichen Reise.
Beste Songs: Run Run Run, Sun I Rise
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5. Genesis Owusu – STRUGGLER
Foto: Genesis Owusu/ Ourness, House Anxiety, AWAL
2021 war Smiling with no teeth von Genesis Owusu eins meiner Lieblingsalben des Jahres. Sein experimenteller Style aus Hip-Hop, Post Punk, Soul und Sprechgesang brachte eine gute Mischung aus Bangern und ruhigeren Songs. In Struggler vertieft er diesen Stil, legt aber einen noch größeren Wert auf Post Punk. Außerdem scheint Owusu eine Passion für eine leichte distortion auf seiner Stimme entwickelt zu haben. Dieses Stil-Element wird aber auch nicht zu viel genutzt.
Beste Songs: Leaving the light, what comes will come
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4. Sujan Stevens – Javelin
Foto: Sufjan Stevens/Asthmatic Kitty
Indie Folk Legende Sufjan Stevens schafft es auch nach 23 Jahren einen mit seiner sanften und berührenden Stimme in den Bann zu ziehen. Ähnlich wie sein 2015 erschienenes Album Carrie&Lowell wo er den Tod seiner Mutter verarbeitet, erzeugt er in Javelin eine Klangwelt , wo er einen Verlust musikalisch verarbeitet. Diesmal geht es um seinen verstorbenen Partner. In 10 Songs reflektiert er die Beziehung, schaut auf schöne Momente zurück, zeigt aber auch seine tief sitzende Trauer in verschiedenen Variationen. Diese komplexe Gefühlswelt erreicht ihren Höhenpunkt in dem grandiosen Song Shit Talk. Javelin ist aufgrund der Thematik und musikalischen und lyrischen Umsetzung keine leichte Kost, die sich ständig hören lässt. Glänzt aber als wunderschönes Gesamtwerk, das am besten am Stück zu erleben ist.
Beste Songs: Shit Talk, So You Are Tired
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3. Caroline Polachek – Desire I want to turn into you
Foto: Caroline Polachek/Perpetual Novice
Caroline Polacheck begrüßt uns direkt auf den ersten Song mit den Worten „Welcome to My Island, i hope you like me you aint leaving“. Als jemand, der ihr 2019 erschienenes Album Pang als eins der besten Pop-Alben der letzten Jahre sieht, war das Verlassen der Insel sowieso keine Frage. Was Caroline auf ihrem neuen Album macht, ist erfrischend für das Pop-Genre. Sie bleibt selten bei einem Stil und ist nie scheu, mit ihrer fantastischen Stimme zu experimentieren. Sie betritt musikalische Bereiche von Latin Pop, Operette, aber auch traditionellen Pop. Die Songs sind mal sehr Catchy, was sich vor allem bei Bunny is a Rider zeigt, aber auch verträumt wie bei dem wunderbaren Crude Drawing of an Angel, der eine sehr minimalistische Produktion hat und von ihrer Stimme getragen wird.
Beste Songs: Bunny is a Rider, Billions
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2. Jpgemafia x danny brown – scaring the hoes
Foto: Jpegmafia x Danny Brown/AWAL, Peggy
Jpegmafia und danny brown gehören in dem experimentellen Hip-Hop-Bereich zu den talentiertesten Künstlern, die es gibt. Die beiden sind ein match made in heaven, weil peggy alles, was nicht auf drei auf dem Baum ist, sampled und danny wahrscheinlich auch auf das Piepen einer Alarmanlage rappen könnte. Der Albumtitel Scaring the Hoes ist eine Anspielung auf die Zuschreibung, dass ihre Musik eben nicht wie bei Drake in den Clubs laufen wird und vor allem weibliche Zuhörer:innen abschreckt. Diese Ironie gibt dem Album eine augenzwinkernde Leichtigkeit. Es finden sich aber auch immer wieder ernsthafte Themen, die behandelt werden. Ein absoluter Höhepunkt ist Kingdom Hearts Keys, wo peggy einen Beat schafft, der so klingt, wie der Eintritt in das Himmelstor. Außerdem haben die beiden Newcomer Redveil hinzugezogen, der den Song perfekt ergänzt.
Beste Songs: Kingdom Hearts Keys, Burfic
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1. Sampha – Lahai
Foto: Sampha/ Young
Es war ein langes Warten auf das neue Album von Multiinstrumentalist Sampha. Dieser begeistert mich bereits seit 2013 wo er mit Drake an dem Song too much arbeitete und zuvor bereits eine grandiose solo Akustik Version herausbrachte, durch die Drake auf ihn aufmerksam wurde. 2017 kam dann sein heiß erwartetes Debütalbum Process, was gespickt war mit diversen Highlights. Sampha zeigte seine musikalische Reichweite, auf persönlichen, gefühlvollen Balladen wie (No One Knows Me) Like the Piano, Plastic 100°C aber auch mitreißenden Neo Soul Songs wie Blood on Me. Samphas Stimme geht unter die Haut, sie ist stark, aber auch sanft an den richtigen Momenten. Nach Process war es lange still um Sampha, er trat nur gelegentlich als Feature Gast bei Songs wie Saint Pablo von Kanye West und Father Time von Kendrick Lamar auf. Seine Performance ist herausragend auf beiden Songs, trotzdem fragte ich mich, ob er sich vielleicht, wie Frank Ocean aus der Musikszene zurückziehen wird. Zum Glück tat er dies nicht, so haben wir nun das Vergnügen sein neues Album Lahai hören zu dürfen. Sampha hat sich in nahezu allen Bereichen, die bereits sehr gut waren, verbessert. Sein Gesang ist noch schöner und vielschichtiger und die Produktion ist ebenfalls mutiger geworden. Dazu kommt, dass er auf Lahai eine zusammenhängende Geschichte über seine persönliche Reise der letzten Jahre erzählt. Diese wird mit der allegorischen Fabel von Jonathan Livingston Seagull von Richard Bach verglichen. Das geschieht in mehreren Songs implizit wie Spirit 2.0, aber auch explizit in dem Song Jonathan L. Seagull. Dieser Song wird zunächst von einem Chor, den Sampha behutsam anführt, eingeleitet und ebnet dann in eine wunderschöne Bridge, wo Sampha eine der besten stimmlichen Performances des ganzen Jahres liefert.
Beste Song: Spirit 2.0 , Suspended, Jonathan L. Seagull
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